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Toni about Monotekktoni Pressetext deutsch: Press info english



Monotekktoni (Berlin) - offizieller Label-Pressetext

Tonia Reeh ist rastlos. Nur etwas mehr als ein Jahr nach »Love Your Neighbour? No, Thanks!« (SR021) erscheint mit "Different Steps To Stumble" am 19.09.08 das bereits vierte Album ihrer One-Woman-Electronic-Music-Show Monotekktoni, der krachenden Rockband ohne Gitarre. Dabei ist alles beim alten und alles anders. Nach wie vor in eigener Regie produziert, aufgenommen und gemischt, durch Verlust der Wirkungsstätte unterbrochen und an einem neuen Ort unter neuen Bedingungen fortgeführt, ist "Different Steps To Stumble" noch deutlicher in den Gegensätzen zuhause, als frühere Veröffentlichungen von Monotekktoni. Dabei aber von nach wie vor von strikter Leidenschaft und - wenn auch mit einem lachenden Auge - wütender Hingabe. Mindestens, darunter geht es nicht.

„Different Steps To Stumble“ erscheint auf CD und LP sowie in verschiedenen digitalen Formaten auf nahezu allen relevanten Downloadplattformen. Am 05.09.2008 erscheint „Where´s The Hole“ als digitale Single. Monotekktoni wird im September, Oktober und November 2008 touren. Monotekktoni steht für Interviews und Feinheiten zur Verfügung

Geh auf´s Seil, obwohl Du weißt: Es wird reißen. Du wirst stolpern, möglicherweise wirst Du scheitern. Aber Du musst wieder anfangen, die Erfahrung ist offensichtlich noch nicht zu Ende gemacht, Du musst immer einen Schritt nach dem anderen setzen.

Ein weiteres, ein viertes Mal bedient sich die Berliner Künstlerin Tonia Reeh als Monotekktoni ihrer klobigen, alten Synthesizer, um sich wiederum dieser höchst seltsamen Welt entgegenzuwerfen, sich der Beliebigkeit, der Vereinnahmung, der Gleichgültigkeit zu widersetzen. Das hört nicht auf, wenn auch der Rahmen sich verändert haben mag. Die Dinge gehen auseinander, so fühlt es sich an. Die Bezugspunkte verschwimmen, verlieren sich oder ihre Bedeutung. Das Gerede ist groß von Gentrifizierung, noch mal etwas anderes ist es, selbst davon betroffen zu sein. Aus Wohn- und Arbeitsraum gedrängt zu werden, aus dem Stadtviertel, in dem man aufwuchs, aus den Orten, an denen die eigene Identität hängt. Nun also ein neues Viertel, ein neuer Ort, den es mit Leben zu füllen gilt. Und warten auf den immer gleichen Prozess. Auf das ständige Auf und Ab.

Rückzug also auf den unverhandelbaren Kern. Drum herum eine Burg aus Lärm und Verzerrung, aus schepperndem Beat und wilden Bewegungen. Nur um das Wesentliche zu behüten. Das Unbedarfte und die Offenheit. So ist die Musik auf diesem neuen Album ein Spiel mit und zwischen den äußeren Gegensätzen. Hier Elektro-Noise und Radau, darunter dann die schönsten Harmoniebewegungen. Dort die kühlen, ausgefeilten Konstrukte, die der bewussten Inkaufnahme von Fehlern gegenüberstehen, andererseits dem Versinken in Minimal-Geflechten oder der kompletten Improvisation ganzer Passagen. All die kochende Wut und dass es irgendwann zum Lachen ist. Die schönste Freude ist die Schadenfreude, erst recht wenn Du Dir selbst dabei zusiehst, wie Du ein weiteres Mal von der Leiter fällst. Und schließlich die Bündelung der vielen knarrenden, knarzenden und bockigen Schichten zu immer gradliniger werdenden Liedern. Wenn auch der äußere Schein trügt. Das ist immer noch kein Pop, hier geht es nach wie vor auf´s Ganze. Es wird nicht einfacher, falsche Zeit, falscher Ort und das immer wieder vermittelt zu bekommen. Fast schon ein Ritual. Am Ende wirst Du es sowieso wieder anders gemacht haben wollen, wirst Du in Bewegung bleiben. Du musst immer einen Schritt nach dem anderen setzen.